Adventslachen

Haben Sie schon mal vom Adventslachen gehört? Ich bisher auch nicht, doch: Es war immer da. Ich habe es nur nicht gemerkt. Jedes Jahr ab dem ersten Advent ist es eigentlich in allen Kirchen zu hören. Es geht los mit einem „Hohohoho“, wird fortgesetzt mit einem „Hahahaha“, gefolgt von einem etwas kürzerem „Huhu“, sodann ein „Hihihihi“, und erneut „Hoho“, wieder ein „Hahahaha“ und zuletzt ein „Hihihi“. Die Rede ist vom Lied Tochter Zion. Wenn man die einzelnen Silben nicht zusammenhängend singt (wie man es tun sollte), sondern zu jedem Ton mit der Stimme neu ansetzt (was man nicht tun sollte), dann klingt das ein bisschen: nach einem Adventslachen:

„Tochter Zion, froh-ho-ho-ho-heue dich; ja-ha-ha-ha-hauchze laut, Jeru-hu-hu-salem. Si-hi-hi-hie dein König ko-ho-hommt zu dir. Ja-ha-ha-ha-ha er kommt, der Fri-hi-hi-hiedefürst.“

Vielleicht rollen Sie jetzt mit den Augen und schütteln mit dem Kopf: „So ein Unsinn!“ Da haben Sie natürlich recht. Aber vielleicht schmunzeln Sie auch ein wenig über diese kleine Albernheit. Denn nach dem Dunkel und dem Ernst des Novembers beginnt im Dezember die Zeit des Vorbereitens auf die Geburt Jesu. Und Jesus kommt ja nicht als Erwachsener zur Welt, sondern als Kind. Vielleicht singen Sie ja mal Ihren (Enkel-/Nachbars-/Schul-)Kindern das Lied mit dem oben beschriebenen Adventslachen vor. Ich bin sicher, Sie bekommen ein Lachen zurück.

Eine fröhliche Adventszeit wünscht Ihnen Ihr Pastor Florian Fitschen