Jesus Christus spricht: Das Reich Gottes ist mitten unter euch. (Lk.17,21)  
Der Monatsspruch trifft auf unsere Welt, in der wir eher erleben, von allen guten Geistern verlassen zu sein. Ein amerikanischer Präsident schreit: „Ich hasse meine Feinde“. Ein russischer Diktator lebt seine Allmachtsphantasie in einem kriegerischen Traum aus. Und viele glauben, dass sie genauso, mit Hass und Vergeltung, ihre Haut retten können. Gottes Reich mitten unter uns?
Ja, es ist da -immer- sogar in einer Welt, in der die Vernichtung von Menschen zum Programm geworden war. Es ist auf der Seite der Opfer. In einem jüdischen Gebet, das im KZ entstand, ist es auch für uns spürbar:

“Friede sei den Menschen, die bösen Willens sind; und ein Ende sei gesetzt aller Rache und allem Reden von Strafe und Züchtigung. Aller Maßstäbe spotten die Gräueltaten; sie stehen jenseits aller menschlichen Fassungskraft, und der Blutzeugen sind gar viele…
Darum, o Gott, wäge nicht mit der Waage der Gerechtigkeit ihrer Leiden, dass du sie ihren Henkern zurechnest und von ihnen grauenhafte Rechenschaft forderst, sondern lass es anders gelten. Schreibe vielmehr allen schlechten Menschen zugut und rechne ihnen an: All den Mut der anderen, ihre hochgesinnte Würde, die Hoffnung, die sich nicht besiegt gab, und das tapfere Lächeln.”

Ihre Anke Stolte-Edel