Tansaniareise von Birgitta Henrich

Tansaniareise von Birgitta Henrich

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# Neuigkeiten

Tansaniareise von Birgitta Henrich


Eröffnung der Beratungsstelle


Schweineprojekt der Witwen in Kondiki


Einweihung der Beratungsstelle


Kiumo


Kiumo, Lehrerinnen und Gemüsegarten


Wanderung im Wald

In Mrimbo und Uchira steht der Ausdruck „Pamoja tunaweza“ (zusammen schaffen wir das) sinnbildlich für die Kraft und den Zusammenhalt der Frauen. Jede Zusammenkunft endet mit diesen Worten und dem Lied „Mambo sawa sawa“ (alles wird besser werden), sodass alle gestärkt auseinandergehen. Dieses Ritual spendet Hoffnung und Zuversicht. Rituale sind in Tansania von großer Bedeutung – insbesondere das gemeinsame Tanzen, Singen und Beten. Solche Strukturen geben dem Alltag Halt und spenden Kraft, um die täglichen Herausforderungen zu meistern. Bei mehreren Veranstaltungen konnte ich diese Energiequelle direkt erleben. Besonders eindrucksvoll war die feierliche Einweihung der Beratungsstelle für Trauerbegleitung in Uchira, die mit einem festlichen Gottesdienst begangen wurde. Die große, noch unvollständige Kirche war bis auf den letzten Platz gefüllt – schätzungsweise 400 Menschen nahmen teil. Damit konnte das Projekt Beratungsstelle erfolgreich abgeschlossen werden. Pamoja tuliweza – gemeinsam haben wir das geschafft.

Während meines Aufenthalts in Uchira hatte ich die Gelegenheit, Greta Msuya sowie das Little Chris’s Day Care zu besuchen. Es ist beeindruckend zu erleben, wie sich die Einrichtung zu einem Ort der gelebten Inklusion entwickelt hat. Die meisten Kinder dort sind Waisen oder stammen aus sehr schwierigen familiären Verhältnissen. Die beiden Lehrerinnen, beides alleinerziehende Mütter, wohnen und arbeiten gemeinsam mit ihren Kindern direkt an diesem Ort.

In der Einrichtung lebt auch eine sehr junge Mutter, die nach dem plötzlichen Verlust ihres Vaters durch einen Verkehrsunfall keinen Platz mehr in ihrer eigenen Familie gefunden hat. Sie ist mittlerweile Teil der Gemeinschaft geworden und hilft tatkräftig dort, wo Unterstützung benötigt wird.

Eine weitere Frau mit geistiger Behinderung kommt täglich vorbei. Sie pflegt den Garten und erhält als Anerkennung nicht nur eine warme Mahlzeit, sondern auch das erforderliche Geld für ihre Medikamente.

Diese Beispiele zeigen, wie vielfältig die Unterstützung und das Miteinander in der Einrichtung gelebt werden und wie jede Person mit ihren besonderen Lebensumständen integriert und geschätzt wird.

All diese Eindrücke verdeutlichen, mit wie viel Engagement und bewundernswertem Einsatz Greta Msuya die Herausforderungen meistert.

Im Anschluss setzte ich meine Reise nach Mrimbo fort, wo ich bei Gema Machange, der Leiterin der dortigen Frauengruppen, wohnte. Sie stellte mir die aktuellen Projekte der Witwen vor. Besonders in Mrimbo-Kondiki entschieden sich die Frauen gemeinsam für ein Schweineprojekt, während die Witwen anderer Gemeinden die Haltung von Ziegen bevorzugten. Es war bewegend, so unmittelbar am Leben der Witwen teilzuhaben, und viele Gedanken gingen mir dabei durch den Kopf.

Eine interessante Erkenntnis war, wie die Auswahl der Frauen für die Projekte erfolgte: Es waren vor allem diejenigen mit bereits vorhandener Erfahrung in der Tierhaltung und einer gewissen finanziellen Stabilität. Diese Voraussetzung ist entscheidend, denn die Not sollte nicht so gross sein, dass keine Mittel für Futter zur Verfügung stehen. Der Ursprung des Projekts liegt deshalb bei etwas „wohlhabenderen“ Witwen, die Tiere züchten und so weitere Witwen unterstützen. Sollte eine Teilnehmerin scheitern, bleibt das Projekt dennoch bestehen und kann weitergeführt werden. Diese Aspekte sind für uns nicht selbstverständlich und zeigen, wie viel wir über die Kulturen und auch über uns selbst lernen können.

Auch das Ausbildungszentrum Kiumo erwies sich als sehr aktiv und lebendig. Zurzeit werden dort knapp 100 Schüler*innen unterrichtet, und die vorläufige Registrierung zeigt die positive Entwicklung des Zentrums.

Am letzten Tag meines Aufenthalts durfte ich an der Examensfeier der Upendo School teilnehmen. Diese Feier war eindrucksvoll und zeigte einmal mehr, wie festlich und herzlich besondere Anlässe hier begangen werden.

Die Möglichkeit, in solch engen Kontakt zu treten und Beziehungen zu knüpfen, empfand ich wieder als sehr bereichernd. Selbst die ungewöhnlich kühle Witterung konnte meine Begeisterung am Aufenthalt nicht schmälern – ich wäre gerne länger geblieben.

Birgitta Henrich

Tansaniagruppe

 

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